Bad Belzig, 12. Februar 2025 – Der Landkreis Potsdam-Mittelmark hat über 800 Unternehmen zum Wirtschaftsstandort, den Standortfaktoren und
Entwicklungspotenzialen befragt. An der Befragung, die von der GEFAK (Gesellschaft für Kommunalforschung mbH) konzipiert wurde, haben sich knapp 200 Firmen beteiligt.
Von den angeschriebenen 834 Unternehmen mit mindestens zehn Mitarbeitenden haben 24% geantwortet, das ist ein erfreuliches Ergebnis. Unternehmer sehen trotz
der aktuellen Herausforderungen eine gute Zukunftsperspektive im Landkreis, möchten weiter Personal aufbauen, positive Standortfaktoren unterstützen bei der
Zukunftsplanung.

Landrat Marko Köhler: „Als Landkreis Potsdam-Mittelmark können wir etliche Standortfaktoren positiv beeinflussen. Dafür ist es gut, die Chancen und
Herausforderungen der Unternehmen ganz konkret zu kennen und im engen Austausch zu stehen. Ich freue mich über die gute Beteiligung und die hierdurch gewonnenen
Erkenntnisse.“
Wirtschaftsförderung befragt Unternehmen und optimiert Service
Die Wirtschaftsförderung des Landkreises Potsdam-Mittelmark wird sich auf Grundlage der Unternehmensbefragung in Zukunft noch stärker unternehmensorientiert
fokussieren und den Dialog mit den Unternehmen neu ausrichten. Dazu sollen die Akteure einzelner Branchen und Standorte bedarfsgerechter angesprochen und besser
vernetzt werden. Beigeordneter Dr. Christoph Löwer: „Es ist der Anspruch des Landkreises, den Wirtschaftsstandort Potsdam-Mittelmark gemeinsam mit den Unternehmen nachhaltig
zu stärken. Wir erkennen erhebliche Potenziale für eine gesunde wirtschaftliche Entwicklung, diese gilt es zu heben.“
Befragung als Schlüssel für einen zukünftigen proaktiven Dialog der Wirtschaftsförderung mit den Unternehmen
Die erhobenen Daten dienen dazu, um im nächsten Schritt mit den Unternehmen zielgerichtet ins Gespräch zu kommen. Dazu dient die nicht-anonyme Befragung. Im
Vergleich mit anderen Wirtschaftsförderungen hat sich gezeigt, dass die bereits bestehenden Aktivitäten im Landkreis Potsdam-Mittelmark über einen hohen
Bekanntheitsgrad und eine überdurchschnittlich gute Qualität verfügen. Darauf gilt es aufzubauen.
Hintergrund
Zusammenfassung der Ergebnisse
Der Landkreis hat 834 Unternehmen mit mehr als zehn Mitarbeitenden angeschrieben, davon haben sich 191 beteiligt, was einer Quote von 23,9 % entspricht. Die Befragung ist repräsentativ. Laut der Befragung sind die Unternehmen am Standort insbesondere zufrieden mit:
- Der Öffentlichen Anbindung (Zufriedenheit 1,88)
- Dem Schulangebot (Zufriedenheit 2,35), Kindertagesbetreuung (Zufriedenheit 2,42)
- Der Lebensqualität (Zufriedenheit 2,08)
Unternehmen planen deutlichen Stellenaufbau
Die befragten Unternehmen investieren in ihre Standorte und die Modernisierung der Standorte, sie wollen Dienstleistungen, Produkte oder Prozesse am Standort weiterentwickeln, gleichzeitig möchten die Firmen den Ausbau regionaler Liefer- und Absatzbeziehungen voranbringen.
Wirtschaftsförderung soll unterstützen und wird als Schlüsselfaktor für die wirtschaftliche Weiterentwicklung gesehen
Unternehmen wünschen sich Angebote, um andere Unternehmen vor Ort besser kennenzulernen sowie Angebote in Form von Informationsveranstaltungen, vor allem aber Austauschformate (ähnlich einem Unternehmerstammtisch) und themenbezogene sowie branchen-/clusterinterne Vernetzung, um die Herausforderungen besser managen zu können.
Als Herausforderungen werden gesehen:
Arbeitskräftegewinnung
Die Netzwerk- und Kooperationsförderung wird als einer der Erfolgsfaktoren für die Verbesserung der Ausgangslage am Standort gesehen. Die Wirtschaftsförderung plant z.B. Unternehmen, die in bestimmten Bereichen (Personalgewinnung und Qualifizierung) gut aufgestellt sind, zielgerichtet zu vernetzen mit den Unternehmen, die hier aktuell Herausforderungen signalisiert haben.
Verfügbarkeit sowie Preisniveau von Wohnflächen
Wohnflächen haben aktuell einen ebenso hohen Stellenwert bei Unternehmen wie Gewerbeflächen. Potenzielle Arbeitskräfte finden schwer geeigneten und bezahlbaren Wohnraum. Investitionsentscheidungen werden mittlerweile davon abhängig gemacht, ob Arbeitskräfte am Standort verfügbar sind und/oder potenzielle Mitarbeitende vor Ort eine Wohnung finden können
Gewerbeflächen
Ob als Vorratsfläche für bestehende Unternehmen oder auch für Neuansiedlungen: Es bleibt ein Zukunftsthema, notwendige Gewerbeflächen verfügbar zu haben, auch wenn aktuell vorzugsweise die bestehenden Unternehmensstandorte auf den verfügbaren Flächen erweitert und weiterentwickelt/modernisiert werden. Damit bei Bedarf auch Flächen verfügbar sind, bleibt die Entwicklung von Gewerbeflächen wichtige kommunale Aufgabe.
Die Wirtschaftsförderung unterstützt bereits auf kommunaler Ebene eine Gewerbeflächen-AG u.a. für den fachlichen Austausch der Verantwortlichen. Ziel ist das Gewerbeflächenmanagement-Angebot aktuell darzustellen, um hier zukünftig eine noch bessere Orientierung und Transparenz zu ermöglichen sowie einen entsprechenden Service für die Kommunen und Unternehmen zu leisten. Der Kreis stimmt sich in den kommenden Wochen mit den Kommunen zur Aktualisierung der Gewerbeflächendatenbank ab. Über den „BrandenburgBusinessGuide“ kann sich dann zukünftig ein Interessent bereits auf der Homepage orientieren und findet dort dann auch den Ansprechpartner/Lotsen. Die Wirtschaftsförderung Berlin-Brandenburg (WFBB) hatte 2021/2022 hier bereits eine Erhebung von Daten im Rahmen von Kommunalgesprächen gemacht, diese werden seitens der Wirtschaftsförderung des Landkreises nun aktualisiert.
(Digitale) Infrastruktur, Mobilität und Energie
Es gibt zusätzliche Handlungsfelder, in dem sich die Unternehmen Unterstützung, Vernetzung, Orientierung wünschen. Sehr wichtig ist den befragten Unternehmen ein guter Standard der digitalen Infrastruktur, also Mobilfunk- und Breitbandversorgung. Das Interesse an einem Austausch zu Fragen des Energiemanagements wird ebenfalls häufig genannt. Die Anpassung der Wirtschaftsförderaktivitäten an die von den Unternehmen genannten Wünsche soll mit diesen abgestimmt werden. Im direkten Dialog kann die kreisliche Wirtschaftsförderung mit den Unternehmen nutzbringende Unterstützungsformate entwickeln.